Interview mit Kilian Rosenberg, Schreinerlehrling im 4. Lehrjahr
Kilian, Du befindest dich gerade mitten in der Abschlussphase deiner praktischen Lehrabschlussprüfung IPA und der Arbeit für den Wettbewerb Art in Wood. Wie geht es dir?
Es geht mir gut danke. Es läuft gerade viel, aber ich bin trotzdem ziemlich entspannt.
Das klingt nach einer guten Organisation. Wie sehen deine aktuellen Arbeitswochen aus?
Für das Möbelstück zum Wettbewerb Art in Wood habe ich total 300-350 Stunden für die Planung, Zeichnung und die Produktion eingerechnet. Dadurch, dass ich seit Weihnachten neben meinem gewohnten 5-Tages-Arbeitspensum praktisch jeden Samstag in der Werkstatt verbringe, bin ich gut im Zeitplan. Die Abschlussarbeit für die Schule, die IPA, habe ich letzte Woche abgeschlossen. Diese konnte ich während der Arbeitszeit erledigen. Hier fielen glücklicherweise keine zusätzlichen Einsätze an.
Du wirkst sehr entspannt, gibt es auch Knacknüsse, die dich etwas herausfordern?
Die praktischen Arbeiten sind wahnsinnig spannend und gehen mir leicht von der Hand. Einzig die Entscheidungen, die ich treffen muss, fallen mir etwas schwer. Etwa, welches Material ich verwenden soll oder welche genaue Herstellungsmethode ich wählen soll. Ansonsten ist es eher der Papierkram, der mich mehr fordert. Ich darf zur Wettbewerbsaufgabe eine komplette Dokumentation über meine Arbeit abgeben. Da brauche ich etwas mehr Überwindung, zumal ich da auch ein repräsentatives Dokument abgeben möchte.
Warum hast du dich dazu entschieden, beim kantonalen Lehrlingswettbewerb teilzunehmen?
Einerseits war es für mich schon beim Start meiner Lehre klar, weil es auch für den Lehrbetrieb eine spannende Sache ist, wenn die eigenen Lernenden am Wettbewerb teilnehmen. Andererseits sind wir eine ganze Gruppe aus der Schulklasse, die nun zusammen antreten. Wir haben uns vor allem in der Planungsphase viel gegenseitig unterstützt und gepusht. Schlussendlich freue ich mich aber vor allem über all die Erfahrungen, die ich durch diese Arbeit gewinne. Die werde ich in meinen späteren Arbeitsalltag mittragen. Natürlich motiviert es mich auch, zu zeigen, was ich in den letzten vier Jahren gelernt habe.
Wie interpretierst du das Thema «kostbar» aus dem Wettbewerb? Was bereitest du vor?
Ich gestalte eine hängende Vitrine mit Glasfront. Darin stelle ich kostbare Gläser und feinen exquisiten Schnaps aus. Ich spiele dabei mit dem Wort kost-Bar.
Das Möbelstück an sich habe ich seit Ende meiner Schulzeit im Kopf. Damals hat mich ein eindrückliches Holzwerk so fasziniert, dass ich es nicht mehr aus dem Kopf gebracht habe. Jetzt setze ich da für mein Wettbewerbsstück an und bringe diese für mich einmalige und kostbare Erinnerung ein und vollende sie. Ich verbinde dabei modernes Design mit runden, dunklen und hellen Elementen.
Arbeitest du komplett allein oder wirst du vom Betrieb begleitet?
Die Unterstützung im Betrieb ist grossartig. Neben terminierten Meilensteinen, die ich mit den Lehrlingsverantwortlichen im Auge behalte und bespreche, ist der Austausch mit dem ganzen Team meine beste Erfahrung. Durch die Diskussionen mit meinen Kollegen während der Planungsphase sind viele verschiedenen Ideen und völlig neue Denkansätze entstanden, die ich beachtet habe und umsetzen konnte.
Hand aufs Herz, das Ende in Sichtweite zu haben, ist auch schön. Worauf freust du dich am meisten, wenn du alle Arbeiten abgegeben hast?
Natürlich freue ich mich auf eine verdiente Pause und meine Sommerferien. Ich bin aber auch schon sehr neugierig, wie mein Arbeitsalltag aussehen wird, wenn ich als ausgelernter Schreiner im Betrieb mein Knowhow einsetzten darf.
Das schreit nach einem Werbeslogan für den Schreinerberuf. Hau raus! 😉
Holz lebt – und mit ihm der Beruf! Schreiner sein heisst, Kreativität und Handwerk zu verbinden, mit einem Material zu arbeiten, das vielseitig, nachhaltig und einzigartig ist. Kein Tag ist wie der andere, und das Wissen, das ich mir aneigne, bleibt mir ein Leben lang. Ein Beruf mit Zukunft – ein Beruf mit Herz!
Vielen Dank Kilian, dem ist nichts hinzuzufügen ausser: Toitoitoi für deinen Abschluss!
Vom 28. April – 4. Mai 2025 können die Möbelstücke des Kantonalen Wettbewerbs in Sursee bestaunt werden.